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Prostatauntersuchung / Diagnostik

Die Vorsorge bzw. Früherkennungsuntersuchung des Prostatakarzinoms erfolgt in der Urologie hauptsächlich durch niedergelassene Kollegen. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) empfiehlt ab dem 45. Lebensjahr eine Früherkennungsuntersuchung für das Prostatakarzinom. Bei Männern mit einem familiär erhöhtem Risiko (Erkrankung männlicher Verwandter ersten Grades an einem Prostatakrebs) wird eine solche Früherkennungs-Untersuchung bereits ab dem 40. Lebensjahr empfohlen, da sich bei diesen Patienten das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, in etwa verdoppelt.

Im Rahmen der Vorsorge/Diagnostik spielen die Fingeruntersuchung durch den Enddarm (DRE: Digital Rectal Examination), die Ultraschalluntersuchung durch den Enddarm (TRUS: Transrectal Ultrasound) und die Bestimmung des PSA-Wertes  (Prostataspezifisches Antigen) im Blut  die zentrale Rolle.

Die Vorsorge bzw. Früherkennungsuntersuchung des Prostatakarzinoms erfolgt in der Urologie hauptsächlich durch niedergelassene Kollegen. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) empfiehlt ab dem 45. Lebensjahr eine Früherkennungsuntersuchung für das Prostatakarzinom. Bei Männern mit einem familiär erhöhtem Risiko (Erkrankung männlicher Verwandter ersten Grades an einem Prostatakrebs) wird eine solche Früherkennungs-Untersuchung bereits ab dem 40. Lebensjahr empfohlen, da sich bei diesen Patienten das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, in etwa verdoppelt.

Im Rahmen der Vorsorge/Diagnostik spielen die Fingeruntersuchung durch den Enddarm (DRE: Digital Rectal Examination), die Ultraschalluntersuchung durch den Enddarm (TRUS: Transrectal Ultrasound) und die Bestimmung des PSA-Wertes  (Prostataspezifisches Antigen) im Blut  die zentrale Rolle.

Vor der Einführung der PSA-Wert-Bestimmung Ende der 80er Jahre konnte sich der Urologe bei der Früherkennung des Prostatakarzinoms ausschließlich auf die DRE verlassen. Auch heute noch ist die Fingeruntersuchung durch den Enddarm fester Bestandteil der klinischen Karzinomdiagnostik.

Als karzinomverdächtig gelten vor allem knotige Veränderungen von harter Konsistenz.  Keineswegs jedoch dürfen solche Veränderungen als karzinomspezifisch angesehen werden. So muss man bei einem harten knotigen Tastbefund differentialdiagnostisch gutartige Erkrankungen der Prostata wie die granulomatöse Prostatitis, Prostatatuberkulose, Prostatasteine und andere seltenere Veränderungen abgrenzen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Erfahrung des Untersuchers, wobei sich selbst bei erfahrenen Urologen ein positiver Tastbefund in nur etwa in 25 –50% als Karzinom bestätigt. Andererseits schließt auch ein negativer Tastbefund einen Tumor nicht aus. So haben 23-45% der, aufgrund eines erhöhten PSA-Wertes und/oder auffälligen TRUS-Befundes stanzbioptisch gesicherten Prostatakarzinome, einen nicht verdächtigen Tastbefund. Damit ist die DRE, als alleinige Früherkennungsmethode ungeeignet.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil in der Diagnostik des Prostatakarzinoms ist die Bestimmung des PSA-Wertes. Beim PSA handelt es sich um ein Protein, welches in der Prostata gebildet wird, und u. a. im Blut nachgewiesen werden kann.

Die Bestimmung fällt bei Männern mit unauffälligem Befund nicht in die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung, sondern ist eine Selbstzahlerleistung (IGeL, Individuelle Gesundheitsleistung). Bei Verdacht auf einen Prostatakrebs oder bei bereits bekanntem Karzinom übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für die PSA-Bestimmung.

Das PSA ist der in der Urologie wichtigste Tumormarker, der sowohl im Bereich der Früherkennung, als auch in der Verlaufskontrolle oder Tumornachsorge nicht mehr weg zu denken ist. Es gilt als organ- bzw. gewebespezifisch für die Prostata, jedoch nicht als tumorspezifischer Marker für das Karzinom. So findet man erhöhte PSA-Werte nicht nur bei bösartigen Veränderungen der Prostata, sondern auch nach Manipulationen am Organ (z. B. DRE) oder bei gutartigen Erkrankungen wie z. B. bei einer Prostatitis (Entzündung der Prostata) oder der  BPH (gutartige Prostatavergrößerung). Die derzeit etablierten Referenzwerte des PSA-Wertes sind im Bereich von <4ng/ml, 4-10ng/ml und >10ng/ml. Diese Kategorisierung gilt nur für unauffällige Tastbefunde, einer positiven DRE sollte stets eine Biopsie (Gewebeentnahme) folgen (siehe Abb.).

Neben dem PSA-Gesamtwert werden heutzutage auch bestimmte Unterformen des PSA (sog. freies oder sog. komplexiertes PSA) zur Beurteilung herangezogen, ob eher eine gutartige oder bösartige Erkrankung der Prostata vorliegt. Eine ebenso wichtige Rolle spielt die Geschwindigkeit, mit der der PSA-Wert ansteigt: Je schneller dieser ansteigt, umso eher liegt ein Prostatakrebs vor. Unter Berücksichtigung dieser speziellen Parameter ist es unter Umständen sinnvoll, auch bei PSA-Werten unter 4ng/ml eine Probeentnahme durchzuführen.

Vorteile der PSA-Bestimmung:

  • empfindliche Methode, um den Verdacht für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms zu erheben
  • das Prostatakarzinom kann gefunden werden, bevor Symptome auftreten
  • eine aufgrund des PSA-Wertes frühzeitige Entdeckung und Behandlung des Tumors verbessert die Chance auf Heilung

Nachteile:

  • auch bei normalem PSA-Wert kann ein Prostatakrebs vorliegen, und der betroffene Patient währt sich zu Unrecht in Sicherheit
  • wenn kein Karzinom nachgewiesen wird, kann ein erhöhter PSA-Wert zu Verunsicherung, Ängsten und unnötigen Untersuchungen führen
  • durch die PSA-Wert-Bestimmung werden möglicherweise Tumore entdeckt, welche vielleicht nie symptomatisch werden und keinen Einfluss auf die Lebenserwartung haben.

Der klinische Wert des TRUS (Ultraschalluntersuchung durch den Enddarm) als bildgebendes diagnostisches Verfahren wird kontrovers diskutiert. Seine Aufdeckungsrate als alleinige Untersuchungsmethode ist zu gering, weil die Karzinome bei dieser Untersuchung keine einheitlichen Muster/Veränderungen zeigen. So können auch Entzündungen, eine gutartige Prostatavergrößerung und sogar normales Prostatagewebe sonographisch ähnlich erscheinen.

Deshalb werden die genannten diagnostischen Verfahren nicht getrennt voneinander angewendet, sondern immer als kombinierte Untersuchungsmethoden durchgeführt. Durch verschiedene Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die Kombination der Untersuchungsverfahren die Neuentdeckungsrate des Prostatakarzinoms deutlich erhöht.  

Dennoch findet der TRUS der Prostata seine diagnostische Berechtigung, vor allem im Rahmen der präoperativen Ausbreitungsdiagnostik und der ultraschallgesteuerten Gewebeentnahme (Prostatabiopsie) der Prostata. Die Bestimmung der Prostatagröße, eines möglichen organüberschreitenden Tumorwachstums oder einer Tumorinfiltration der Samenblasen mittels TRUS wird routinemäßig vor einer radikalen Prostataoperation  durchgeführt.

Die wesentliche klinische Bedeutung des transrektalen Ultraschalls liegt in der Prostatabiopsiesteuerung. Zur Diagnosesicherung nach positiver DRE, TRUS und/oder erhöhtem PSA-Wert ist eine Prostatabiopsie (Gewebeentnahme) unverzichtbar. Der „Goldstandard“ zur Diagnosestellung des Prostatakarzinoms ist die ultraschallgesteuerte transrektale systematische Biopsie. Die ultraschallgeführten  Probeentnahmen erlauben dabei eine exakte Biopsie unter Sicht des Nadelverlaufs. In unserer Klinik wird nach heutigem Standard eine 12-fach Biopsie durchgeführt, d. h. es werden 12 Proben, aus jeder Prostataseite sechs, entnommen. Auffällige Tast – und Ultraschallbefunde werden zusätzlich biopsiert. Eine Narkose ist dabei nur in Ausnahmefällen notwendig.

Wird ein Prostatakarzinom nachgewiesen, kommen unter Umständen weitere Untersuchungen (sog. Staginguntersuchungen) wie Skelettszintigraphie und/oder Computertomographie zum Einsatz, um den lokalen Ausbreitungsgrad und das mögliche Vorhandensein von Metastasen (Tochtergeschwulsten) weiter einzugrenzen.

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