News aus Bad Aibling
RoMed-Mitarbeitende ermöglichen OP für tumorerkrankte Mutter einer Kollegin

Die Stationsärztin an der RoMed Klinik Bad Aibling, Nora Burian ist noch immer ergriffen, wenn sie sich an die vergangenen Wochen erinnert: „Unsere Kollegin und HNO-Pflegekraft ejla talić hatte die Nachricht aus ihrer alten Heimat Bosnien bekommen. Die Mutter habe Brustkrebs. Sie dachte erst es könnte nicht schlimmer kommen. Aber dann sagte man ihr, dass ein weiterer Tumor am Hals entdeckt wurde, an den sich dort niemand herantraue.“
Auf der HNO-Station der RoMed Klinik war die Betroffenheit aller groß. Rasch wurde der Fall im Team besprochen und die Bilder vom Hals der Patientin in Augenschein genommen. „Wir haben versucht Tipps zu geben, so dass Frau Muminović in einem der großen Krankenhäuser in Bosnien im Kopf-Halsbereich operiert werden kann“, erzählt Dr. Masen Dirk Jumah, Kopf-Hals-Chirurg der HNO-Abteilung. Allerdings positionierte sich damals der dortige Chefarzt, welcher die Patientin inzwischen privat betreut, klar: Der Brustkrebs sei in der Heimat gut zu behandeln, von einer Operation des Halses im eigenen Krankenhaus würde er abraten, da sich die großen Halsgefäße als bedrohlich nahe zur tumorverdächtigen Gaumenmandel und einem massiven Lymphknoten darstellten.
So kam zustande, dass die Familie von ejla talić die Mutter kurzerhand aus Bosnien nach Deutschland holte und Herrn Dr. Jumah vorstellte. Schnell hatte sich ein Team gefunden, das sich unentgeltlich an der Behandlung der Patientin beteiligen wollte. Der versierte Chirurg führte den Eingriff in der schwierigen Region angrenzend an die Halsschlagader durch, die RoMed Klinik Bad Aibling stellte die notwendigen medizinischen Einrichtungen kostenfrei zur Verfügung. „Auch diese Behandlung ist ein Beispiel für wirklich gute und unbürokratische Zusammenarbeit mehrerer Stellen“, freut sich der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin, Dr. Markus Konert, der auch die Narkose bei der Patientin durchgeführt hat.
Die endgültigen Befundergebnisse der pathologischen Aufarbeitung der Proben stehen noch aus. Aber zur Erleichterung aller ist bereits jetzt klar, dass es sich nicht um einen aggressiven Kopf-Halstumor handelt. „Der Hautfaden ist gezogen und auch die Wunde innen im Rachen heilt gut ab“, so Dr. Jumah. Die weitere Therapie wird Frau Muminović nun im Heimatland fortsetzen können.
Hintergrund:
Operationen im Kopf-Halsbereich werden an Zentren mit HNO-Abteilungen unter Verwendung von speziellen HNO-OP-Mikroskopen und weiteren technischen Hilfen, wie z.B. einem Nervenreizer, der die Präparation in heiklen Regionen, die vom Gesichtsnerv durchzogen werden, ermöglichen. Operationen dieser Art werden in den RoMed Kliniken Bad Aibling und Wasserburg sehr erfolgreich und mit modernster Geräteausstattung durchgeführt.