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Ausgezeichnetes Alterstraumazentrum: Gemeinsam stark für ältere Patienten

Freuen sich über die Zertifizierung zum Alterstraumazentrum: (v.l.) Chefarzt Andreas Aresin, Kaufmännische Leiterin Sandra Zabel und Chefarzt Prof. Dr. Christian Zeckey.
Freuen sich über die Zertifizierung zum Alterstraumazentrum: (v.l.) Chefarzt Andreas Aresin, Kaufmännische Leiterin Sandra Zabel und Chefarzt Prof. Dr. Christian Zeckey.

RoMed Kliniken Bad Aibling und Rosenheim als Alterstraumazentrum DGU® zertifiziert

Die alternde Gesellschaft stellt die Medizin vor neue Herausforderungen. Knochenbrüche im höheren Lebensalter sind keine Seltenheit – aber sie sind besonders komplex. Die RoMed Kliniken Bad Aibling und Rosenheim bündeln jetzt ihre Expertise und haben gemeinsam die Erstzertifizierung als standortübergreifendes Alterstraumazentrum DGU® erhalten. Damit wird erstmals offiziell bestätigt: Beide Standorte arbeiten Hand in Hand, damit ältere Patientinnen und Patienten nach einem Sturz oder Bruch sicher versorgt und schnell wieder auf die Beine kommen.

Ein Gespräch mit den Chefärzten Andreas Aresin, Innere Medizin und Akutgeriatrie, und Prof. Dr. Christian Zeckey, Orthopädie und Unfallchirurgie.

Herr Aresin, Herr Professor Zeckey, die standortübergreifende Zertifizierung ist ein Novum. Was macht sie so besonders und welche Bedeutung hat sie für die Behandlungsqualität in Ihren Kliniken?

Aresin: Die Auszeichnung zeigt, dass wir eine qualitativ hochwertige alterstraumatologische Versorgung über mehrere Kliniken hinweg bieten können. Für die Alterstraumatologie bedeutet das: Wir schaffen verbindliche Standards, egal, an welchem Standort unsere Patienten behandelt werden. Gerade ältere Menschen mit komplexen Krankheitsbildern brauchen Kontinuität und Sicherheit in der Versorgung. Das Gütesiegel bestätigt, dass unsere Prozesse evidenzbasiert und patientenzentriert sind. Das heißt, wir erfassen geriatrische Risikofaktoren wie Delir, Mobilitätseinschränkungen oder Mangelernährung systematisch und behandeln sie gezielt. Das erhöht die Sicherheit und verbessert die Genesungschancen.

Zeckey: Dieser Schritt ist ein großer Erfolg, weil er eine enge, strukturierte Zusammenarbeit verschiedener Teams und Fachrichtungen mit dem Ziel des bestmöglichen Behandlungsergebnisses erfordert. Wir arbeiten nach identischen Qualitäts- und Sicherheitsvorgaben – von der Aufnahme über die Operation bis zur Nachsorge. Das ist in der Akutmedizin keineswegs selbstverständlich und garantiert bestmögliche Ergebnisse. Mit der Zertifizierung verpflichten wir uns zu regelmäßigen Audits, klaren Abläufen und ständigen Fortbildungen. Damit reduzieren wir Komplikationen, verkürzen Reha-Zeiten und minimieren das Risiko für Folgeeingriffe. Die Behandlungsqualität ist so mess- und überprüfbar – immer auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Empfehlungen.

Welche Vorteile hat das für ältere Patientinnen und Patienten konkret?

Aresin: Wir betreuen unsere Patienten ab dem ersten Tag gemeinsam. Während die Unfallchirurgen den operativen Fokus haben, kümmern wir uns um internistische und funktionelle Aspekte wie Kreislauf, Schmerzmanagement oder Frühmobilisation. Weil ältere Unfallpatienten selten „nur“ eine Fraktur haben, ist die Einbindung der geriatrischen Fachärzte sehr wichtig, denn wir betrachten den Menschen ganzheitlich, berücksichtigen Begleiterkrankungen, Ernährung, Kognition und die soziale Situation. So erkennen und reagieren wir auf Risiken frühzeitig.

Zeckey: Konkret heißt das: weniger Stürze, weniger Delir, kürzere Liegezeiten, schnellere Mobilität. Viele unserer Patienten können nach dem Aufenthalt wieder in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren, statt in eine Pflegeeinrichtung zu müssen. Dank der interdisziplinären Visiten und engen Abstimmung können wir immer direkt entscheiden, ob etwa eine Blutdruckmedikation angepasst oder eine Physiotherapie intensiviert werden sollte.

Gibt es bereits Rückmeldungen von Betroffenen oder Angehörigen?

Aresin: Ja, sehr positive. Angehörige schätzen die enge Kommunikation und das Gefühl, dass sich ein Team umfassend kümmert – nicht nur um die Verletzung, sondern um den Menschen dahinter.

Zeckey: Auch von Patientenseite hören wir oft, dass sie sich „rundum betreut“ fühlen. Die Kombination aus medizinischer Kompetenz und empathischer Begleitung wird sehr geschätzt.

Welche zusätzlichen Erkrankungen oder Einschränkungen spielen im höheren Alter eine Rolle?

Aresin: Da kommt vieles zusammen: Herzinsuffizienz, Diabetes, Nierenfunktionsstörungen, chronische Lungenerkrankungen – das alles beeinflusst die Belastbarkeit. Hinzu kommen Wechselwirkungen vieler Medikamente, die zum Beispiel das Sturz- oder Blutungsrisiko erhöhen. Ebenso erschweren kognitive Einschränkungen wie Demenz und akute Delirien die Therapieplanung und Nachsorge. Der Verlust von Muskelkraft und Koordination erhöht das Risiko für erneute Stürze und verzögert die Rehabilitation. Und nicht zuletzt werden Ernährungs- und Flüssigkeitsdefizite häufig unterschätzt, sind jedoch für die Wundheilung und Immunabwehr entscheidend. Diese Faktoren müssen wir aktiv mitbehandeln, um eine erfolgreiche unfallchirurgische Therapie zu ermöglichen.

Welche besonderen Herausforderungen stellen Knochenbrüche bei älteren Menschen dar?

Zeckey: Frakturen im höheren Alter folgen einer anderen Logik als bei jüngeren Menschen. Die Knochen sind durch Osteoporose poröser, brechen also schon bei geringem Trauma. Das erfordert spezielle Operationstechniken – meist minimalinvasiv, um Stabilität für die folgende und unmittelbare Mobilisierung der Patienten nach der Operation zu erreichen. Belastungsfähigkeit und Schmerzarmut sind dabei die entscheidenden Aspekte, damit Risiken minimiert und das Therapeutenteam gut arbeiten kann. Gleichzeitig ist aber das Operationsrisiko erhöht, weil viele Patienten Begleiterkrankungen haben. Auch die Nachbehandlung ist anspruchsvoller. Eine zu lange Immobilisation kann schnell zu Muskelabbau, Thrombosen oder Pneumonien führen. Deshalb gilt: operative Stabilität und frühe Mobilisierung, damit wir die Menschen rasch wieder auf die Beine zu bringen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Wohin soll sich die Versorgung künftig entwickeln?

Aresin: Wir würden gerne in der Zukunft die sektorenübergreifende Versorgung für unsere Patienten nahtlos gestalten – vom Aufenthalt in der Akutklinik über die Reha bis zurück in die häusliche Umgebung. Digitale Nachsorgekonzepte und gezielte Schulungsprogramme für Angehörige könnten dabei eine wichtige Rolle spielen.

Zeckey: Langfristig möchten wir die Behandlungsabläufe weiter vereinheitlichen, aktuelle Forschungsergebnisse einbeziehen und neue Konzepte wie die geriatrische Frührehabilitation direkt nach der Operation etablieren. So können wir eines erreichen: die Selbstständigkeit und Lebensqualität älterer Menschen so lange wie möglich zu erhalten.

03.11.2025
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