Die gutartige Prostatavergrößerung:
Laserenukleation mit dem hochmodernen gepulsten Thulium-Laser (ThuLEP)

Die Thulium-Laser Enukleation der Prostata ist im Klinikum Rosenheim das Standardverfahren zur Behandlung mäßig bis massiv vergrößerter Prostaten. Endoskopische Prostata-Adenom-Enukleationen führen wir seit vielen Jahren in hoher Zahl durch. Hierzu verwenden wir eines der aktuell modernsten Lasersysteme auf dem Markt.
Insbesondere bei mittelgroßen bis sehr großen Adenomen stellen die transurethralen anatomischen Enukleationsverfahren den aktuellen Therapiestandard dar. Hierzu wird analog zum alten offenen Operationsverfahren die Innendrüse bzw. das Prostataadenom mit dem durch die Harnröhre eingeführten Endoskop unter Zuhilfenahme einer Energiequelle (z.B. Laser) von seiner Kapsel gelöst. Das herausgelöste Prostatagewebe wird nun am Stück in die Blase geworfen und dort mittels eines Absauge- und Zerkleinerungsgeräts (sog. Morcellator) aus der Blase entfernt. Das morcellierte Gewebe kann dem Pathologen zur feingeweblichen Untersuchung übergeben werden. Das bekannteste Enukleationsverfahren ist die HoLEP (Holmium Laser Enukleation der Prostata). Wir verwenden hierzu den gepulsten Thulium-Laser (ThuLEP), der physikalisch dem Holmium-Laser fast gleicht, jedoch effizienter konstruiert werden kann (kein Starkstromanschluss notwendig, räumlich flexibler einsetzbar, kompakter) und zudem eine etwas bessere Blutstillung ermöglicht.
Hierbei wird ein Arbeitsschaft mit Kamera durch die Harnröhre eingeführt (transurethral – durch die Harnröhre) und Prostatagewebe mittels einer Hochfrequenz-Strom-Schlinge abgetragen (reseziert). Aufgrund der physikalischen Prinzipien des Eingriffs muss in salzfreier Lösung operiert werden, damit ein Stromfluss nur zwischen Elektrode und Gewebe bei Kontakt stattfindet. Dieses Verfahren stellt den Goldstandard dar und ist das weltweit am häufigsten durchgeführte und auch bewährteste Verfahren. Eine Weiterentwicklung stellt die sogenannte bipolare TUR-P dar, bei der im Gegensatz zur Standard- monopolaren TURP durch modernes Instrumentarium und HF-Generatoren in physiologischer Kochsalz-Lösung operiert werden kann, was für den Patienten insbesondere bei größeren Prostaten und längerer Operationsdauer schonender ist. Letzteres bieten wir als Standard-Therapie für kleinere Prostatavolumina neben der Laserenukleation an. Die resezierten Gewebestücke können über den Arbeitsschaft aus der Blase ausgespült werden und werden dem Pathologen zur mikroskopischen Untersuchung übergeben.
Die älteste und mittlerweile nur noch selten durchgeführte Operation ist die sogenannte offene Prostataadenomenukleation, bei der die Prostatakapsel oder die Blase operativ über einen Unterbauchschnitt eröffnet wird und das vergrößerte Drüsengewebe ähnlich dem Fruchtfleisch einer Orange aus der Kapsel des Organs geschält wird. Dies ist heutzutage nur noch selten bei extrem großen Prostatavolumina erforderlich und wurde weitgehend durch die transurethrale Resektions- und Enukleationsverfahren abgelöst.
Wir haben seit 2017 keine offene Adenomenukleation mehr durchführen müssen, da sich auch enorm vergrößerte Prostaten bei entsprechender Expertise minimalinvasiv durch die Harnröhre enukleieren lassen.