Urologie

Gutartige Prostata
vergrößerung

Die Prostata ist beim jungen Mann ein ca. kastaniengroßes Organ, welches sich tief im kleinen Becken befindet.

Allgemeines

Eine Vergrößerung der Prostata ist in einem gewissen Maß eine normale Alterserscheinung und hat für sich genommen keinen Krankheitswert. Bei vielen Männern kann durch die Vergrößerung von Anteilen vor allem der ‚Innendrüse‘ eine Verengung der Harnröhre auftreten, die das Wasserlassen erschwert und Folgeprobleme bis hin zur Harnsperre, Urinrückstau in die Nieren mit Nierenversagen oder schwere Infekte der Harnwege bedingen kann. Klassische Symptome sind häufiges Wasserlassen, mehrmals nächtliches Wasserlassen, Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung, Nachträufeln, schwacher Harnstrahl, Harnstottern, Pressen müssen um Wasserzulassen, etc.

Systematisch und auf vergleichbare Weise können diese Symptome z.B. mit dem ‚internationalen Prostata-Symptomen-Score‘ – (IPSS-Fragebogen) erfasst werden. Ihr Urologe wird Sie zu Ihren Beschwerden befragen, eine körperliche Untersuchung inklusive Tastuntersuchung der Prostata vornehmen und dies ggf. durch eine rektale Ultraschalluntersuchung zur genaueren Messung der Prostatagröße, eine Bestimmung des Restharns mittels Ultraschall (nach dem Urinieren in der Blase verbliebene Urinmenge), sowie ggf. eine Harnstrahlmessung und Urinuntersuchung ergänzen. Ggf. ist auch ein PSA-Test sinnvoll. 

Abhängig von den vorliegenden Befunden und dem Beschwerdebild kann die Therapie entweder medikamentös erfolgen oder bei hohem Leidensdruck bzw. objektivierbaren Faktoren, die eine Operation unumgänglich machen (z.B. wiederkehrende Harnsperren oder Harnwegsinfektionen, hohe Restharnmenge, gescheiterte medikamentöse Therapieversuche, etc.) auch operativ erfolgen.

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Die gutartige Prostatavergrößerung:
Laserenukleation mit dem hochmodernen gepulsten Thulium-Laser (ThuLEP)

eau©2017patients.uroweb
eau©2017patients.uroweb

Die Thulium-Laser Enukleation der Prostata ist im Klinikum Rosenheim das Standardverfahren zur Behandlung mäßig bis massiv vergrößerter Prostaten. Endoskopische Prostata-Adenom-Enukleationen führen wir seit vielen Jahren in hoher Zahl durch. Hierzu verwenden wir eines der aktuell modernsten Lasersysteme auf dem Markt.

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Operative Therapie

Die gängigen operativen Verfahren, die bei der Prostatavergrößerung zur Anwendung kommen zielen darauf ab, das Volumen der Prostata, insbesondere der inneren Drüsenanteile, unter Belassung der Organkapsel zu verkleinern um den mechanischen Blasenauslasswiderstand zu reduzieren. Sekundäre Veränderungen der Blase und Reizzustände werden hierdurch nicht direkt behoben, bessern sich bei Vorliegen einer ursächlichen Obstruktion jedoch meist im weiteren Verlauf.

Wir führen Prostataoperationen in Rosenheim in hoher Zahl durch und bieten als Standardoperation die transurethrale Prostataenukleation mit dem hochmodernen gepulsten Thulium-Laser (ThuLEP) an. Eine Beratung hinsichtlich des für Sie geeigneten Operationsverfahrens erfolgt nach Einweisung in unserer vorstationären Sprechstunde. Sollten Sie eine Zweitmeinung hinsichtlich der Notwendigkeit einer Operation bzw. eine Beratung zu den Operationsverfahren wünschen können Sie sich zur Terminvereinbarung an unser Sekretariat wenden.

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Transurethrale Enukleationsverfahren - Ausschälung bzw. "Entkernung" der Prostata durch die Harnröhre

Insbesondere bei mittelgroßen bis sehr großen Adenomen stellen die transurethralen anatomischen Enukleationsverfahren den aktuellen Therapiestandard dar. Hierzu wird analog zum ‚alten‘ offenen Operationsverfahren die Innendrüse bzw. das Prostataadenom mit dem durch die Harnröhre eingeführten Endoskop unter Zuhilfenahme einer Energiequelle (z.B. Laser) von seiner Kapsel gelöst. Das herausgelöste Prostatagewebe wird nun ‚am Stück‘ in die Blase geworfen und dort mittels eines ‚Absauge- und Zerkleinerungsgeräts‘ (sog. Morcellator) aus der Blase entfernt. Das morcellierte Gewebe kann dem Pathologen zur feingeweblichen Untersuchung übergeben werden. Das bekannteste Enukleationsverfahren ist die HoLEP (Holmium Laser Enukleation der Prostata). Wir verwenden hierzu den gepulsten Thulium-Laser (ThuLEP), der physikalisch dem Holmium-Laser fast gleicht, jedoch effizienter konstruiert werden kann (kein Starkstromanschluss notwendig, räumlich flexibler einsetzbar, kompakter) und zudem eine etwas bessere Blutstillung ermöglicht.

Transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P)

Hierbei wird ein Arbeitsschaft mit Kamera durch die Harnröhre eingeführt (‚transurethral‘ – durch die Harnröhre) und Prostatagewebe mittels einer Hochfrequenz-Strom-Schlinge abgetragen (‚reseziert‘). Aufgrund der physikalischen Prinzipien des Eingriffs muss in salzfreier Lösung operiert werden, damit ein Stromfluss nur zwischen Elektrode und Gewebe bei Kontakt stattfindet. Dieses Verfahren stellt den ‚Goldstandard‘ dar und ist das weltweit am häufigsten durchgeführte und auch bewährteste Verfahren. Eine Weiterentwicklung stellt die sogenannte bipolare TUR-P dar, bei der im Gegensatz zur ‚Standard‘- monopolaren TURP durch modernes Instrumentarium und HF-Generatoren in physiologischer Kochsalz-Lösung operiert werden kann, was für den Patienten insbesondere bei größeren Prostaten und längerer Operationsdauer schonender ist. Letzteres bieten wir als Standard-Therapie für kleinere Prostatavolumina neben der Laserenukleation an. Die resezierten Gewebestücke können über den Arbeitsschaft aus der Blase ausgespült werden und werden dem Pathologen zur mikroskopischen Untersuchung übergeben.

Offene Prostatadenomenukleation

Die älteste und mittlerweile nur noch selten durchgeführte Operation ist die sogenannte offene Prostataadenomenukleation, bei der die Prostatakapsel oder die Blase operativ über einen Unterbauchschnitt eröffnet wird und das vergrößerte Drüsengewebe ähnlich dem Fruchtfleisch einer Orange aus der Kapsel des Organs geschält wird. Dies ist heutzutage nur noch selten bei extrem großen Prostatavolumina erforderlich und wurde weitgehend durch die transurethrale Resektions- und Enukleationsverfahren abgelöst.
Wir haben seit 2017 keine offene Adenomenukleation mehr durchführen müssen, da sich auch enorm vergrößerte Prostaten bei entsprechender Expertise minimalinvasiv durch die Harnröhre enukleieren lassen.


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