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Presse | News aus Rosenheim

Schlaganfallmedizin: Neue Therapien, vernetzte Versorgung und Hightech aus Rosenheim

Bei der Akutversorgung eines Schlaganfalls muss es schnell gehen. Hier arbeiten die RoMed-Experten Hand in Hand zusammen. (v.l.): Chefarzt Dr. Georgios Ntoulias, Chefärztin Dr. Charlotte Rüther und Chefarzt Prof. Dr. Joji Kuramatsu.
Bei der Akutversorgung eines Schlaganfalls muss es schnell gehen. Hier arbeiten die RoMed-Experten Hand in Hand zusammen. (v.l.): Chefarzt Dr. Georgios Ntoulias, Chefärztin Dr. Charlotte Rüther und Chefarzt Prof. Dr. Joji Kuramatsu.

Von der ersten Minute an, in der ein Schlaganfall auftritt, zählt jede Sekunde. Denn pro Minute sterben rund zwei Millionen Nervenzellen ab. „Time is Brain“ – Zeit ist buchstäblich Gehirn. Die gute Nachricht: Die Akut- und Langzeitversorgung von Schlaganfallpatienten hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dank moderner Technik, spezialisierter Zentren und interdisziplinärer Zusammenarbeit sind die Überlebens- und Genesungschancen heute so gut wie nie zuvor. Wir sprachen mit Prof. Dr. Joji Kuramatsu, Chefarzt Neurologie, Dr. Charlotte Rüther, Chefärztin Neuroradiologie und Dr. Georgios Ntoulias, Chefarzt Neurochirurgie vom RoMed Klinikum Rosenheim über aktuelle Entwicklungen in Diagnostik, Therapie und Prävention.

„Schlaganfall ist immer ein Notfall“ – Schnelle Hilfe rettet Leben

Prof. Dr. Kuramatsu bringt es auf den Punkt: „Ein Schlaganfall ist ein absoluter Notfall. Jede Minute zählt, weil das Gehirn extrem empfindlich auf Sauerstoffmangel reagiert.“ Typische Symptome, wie plötzliche Lähmungen, Sprachstörungen oder Sehstörungen, erfordern sofortiges Handeln. Deshalb gilt: Notruf 112 wählen, FAST-Test anwenden:

  • Face (Gesicht): Betroffene Person soll versuchen zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet dies auf eine halbseitige Lähmung.
  • Arms (Arme): Es sollen beide Arme gerade aus nach vorne gestreckt werden und die Handflächen nach oben zeigen. Wenn ein Arm absinkt oder sich dreht, deutet das auf eine Lähmung.
  • Speech (Sprache): Kann die betroffene Person einen einfachen Satz nicht nachsprechen oder die Aussprache ist sehr undeutlich, könnte eine Sprachstörung vorliegen.
  • Time (Zeit): In diesen Fällen unverzüglich die Notrufnummer 112 wählen und Symptome mitteilen.

In der Akutversorgung von Schlaganfällen hat sich in den vergangenen Jahren enorm viel bewegt. Spezialisierte Stroke Units, also Schlaganfallstationen mit kontinuierlicher Überwachung und einem spezialisierten Pflege- und Therapeutenteam, sind heute Standard. Am RoMed Klinikum Rosenheim stehen dafür rund um die Uhr neun Monitorbetten bereit, um eine schnelle und spezialisierte Behandlung sicherzustellen.

Hightech und neue Medikamente für mehr Chancen auf Heilung

Einen entscheidenden Fortschritt markiert die mechanische Thrombektomie – eine Methode, bei dem Blutgerinnsel in großen Hirnarterien mithilfe eines kathetergestützten Verfahrens entfernt werden. „Dieser Eingriff hat die Prognose unserer Patientinnen und Patienten revolutioniert“, betont die Neuroradiologin Dr. Rüther. Anders als früher, als ein sehr enges Zeitfenster von etwa sechs Stunden nach Symptombeginn galt, ermöglichen innovative bildgebende Verfahren heute eine optimierte Patientenauswahl und somit verlängerte Behandlungszeit: Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine Thrombektomie sogar bis zu 24 Stunden nach einem Schlaganfall durchgeführt werden. Patienten mit einem kleinen Infarktkern, aber noch großem rettbarem Gewebe profitieren besonders von diesem Ansatz.
Aber auch medikamentös hat sich Entscheidendes getan. Die sogenannte Lysetherapie, bei der ein Blutgerinnsel medikamentös aufgelöst wird, wurde im RoMed Klinikum auf das moderne Mittel Tenecteplase umgestellt. „Im Vergleich zur bisherigen Therapie ist Tenecteplase mittels einmaliger Bolusgabe statt Infusion schneller zu verabreichen und zeigt eine bessere Wirksamkeit sowie geringere Komplikationsraten“, sagt Dr. Rüther.

Schlaganfall ist nicht gleich Schlaganfall – Wenn Gefäße platzen

Nicht jeder Schlaganfall wie der ischämische ist auf ein verstopftes Gefäß zurückzuführen. Bei rund einem Fünftel der Fälle handelt es sich um einen hämorrhagischen Schlaganfall, also eine Hirnblutung durch ein geplatztes Gefäß. „In solchen Fällen kommen speziell wir Neurochirurgen ins Spiel“, erklärt Dr. Ntoulias. Minimalinvasive Verfahren wie Mini-Kraniotomien mit neuronavigierter kleiner Schädelöffnung und Lysekathetereinlage in die Blutung zur Hämatomausräumung sowie endoskopische oder ultraschallgestützte Techniken ermöglichen heute präzise Eingriffe mit geringer Belastung und verbesserten Heilungschancen für die Patienten. Bei gefährlichem Hirndruck können Hirndrucksonden zur Überwachung oder eine sogenannte dekompressive Hemikraniektomie notwendig werden. Eine operative Methode, bei der ein Teil des Schädelknochens entfernt wird, um den Druck auf das Gehirngewebe zu verringern.
Ebenso erfordern Blutungen durch Aneurysmen oder Gefäßmissbildungen oft neurochirurgische Eingriffe – entweder offen oder per feinsten Mikrokathetern. „Alle Entscheidungen treffen wir gemeinsam im interdisziplinären Gefäßboard“, erklärt Dr. Ntoulias. „Dabei beraten sich unsere Experten aus Neurochirurgie, Neurologie und Neuroradiologie, um für jeden Patienten eine individuell passende und bestmögliche Behandlungsstrategie zu finden.“

Prävention mit Künstlicher Intelligenz und EKG im WC-Sitz

Technologische Entwicklungen helfen nicht nur in der Akutversorgung, sondern zunehmend auch bei der Prävention. Besonders innovativ: der „WC-EKG-Sitz“, entwickelt von einem Unternehmen im Landkreis Rosenheim und in Studien begleitet durch RoMed-Chefarzt der Kardiologie Prof. Dr. Christian Thilo. Beim Gang auf die Toilette wird ein EKG aufgezeichnet, um die Herzfunktionen zu messen. Die Daten werden anschließend an eine App gesendet. „Gerade für ältere Menschen oder Patienten mit eingeschränkter Mobilität ist das ein großer Fortschritt zur frühzeitigen Erkennung von Vorhofflimmern, einem der häufigsten Ursachen für Schlaganfälle“, betont Prof. Dr. Kuramatsu. Zudem können Wearables wie Smartwatches per Pulsmusteranalyse sehr gut zur ersten Risikoerkennung oder Verlaufsbeobachtung beitragen. Wichtig bleibt dennoch: Die ärztlich validierte EKG-Diagnostik ist entscheidend.

Langzeitüberwachung und Lebensstil: Die besten Schutzschilde

Wie lässt sich ein Schlaganfall vorbeugen? Die Experten sind sich einig: Ein gesunder Lebensstil wirkt – und die richtige Diagnostik kann Leben retten. „Bei einem unklaren Schlaganfall empfehlen wir unbedingt eine Stroke-Unit Behandlung inklusive einer Abklärung sämtlicher Gefäßrisikofaktoren und eine Langzeit-EKG-Überwachung von mindestens 72 Stunden“, erklärt Prof. Dr. Kuramatsu. Grund dafür ist, dass Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern oft lange unentdeckt bleiben, das Schlaganfallrisiko aber erheblich erhöhen. „Aktuelle Studien zeigen: Je länger wir überwachen, desto häufiger entdecken wir ein therapeutisch relevantes Vorhofflimmern. Und das zahlt sich aus, denn mit der richtigen Therapie lässt sich die Gefahr eines erneuten Schlaganfalls von etwa zehn auf nur ein Prozent pro Jahr verringern.“ Doch ebenso ist der eigene Lebensstil entscheidend. „Je gesünder wir leben, desto besser schützen wir uns“, betont der Neurologe. Konkret heißt das: Bereits 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche senken das Risiko erheblich. Außerdem wirkt eine mediterrane Ernährung präventiv und kann die Schlaganfallgefahr um bis zu 30 Prozent verringern. Und der Verzicht auf Nikotin ist essenziell, da Raucher einem zwei- bis vierfach höherem Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind. Ergänzend verbessern Gewichtskontrolle, Stressreduktion und ausreichend Schlaf die Prognose deutlich.

Blick in die Zukunft: Studienzentrum Rosenheim

Auch die Forschung macht nicht Halt: Am RoMed Klinikum Rosenheim entsteht derzeit ein eigenes neurologisches Studienzentrum. In enger Zusammenarbeit mit der Kardiologie werden neue Therapieformen getestet, sowohl in der Akutphase als auch in der Nachsorge. „Unser Ziel ist es, nicht nur auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren, sondern sie aktiv mitzugestalten“, sagt Prof. Dr. Kuramatsu. Die Region profitiert von dieser Expertise und Patienten können auf eine Versorgung auf höchstem medizinischem Niveau zählen.
Was früher einem Schicksalsschlag glich, lässt sich heute in vielen Fällen erfolgreich behandeln – vorausgesetzt, man handelt schnell. Denn eines bleibt trotz aller Fortschritte bestehen: Time is Brain.

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07.05.2025
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